Slacklinetherapie

 

Das Slacklinen - das Balancieren über gespannte, straffe Bänder zwischen Bäumen oder Felsblöcken - kommt aus der Kletterszene, wo komplexe konzertierte Balancefähigkeit für die Besteigung von schwierigen Kletterrouten eine unabdingbare körperliche Grundvoraussetzung ist. Da das Balancieren auf freigespannten Bändern jedoch äußerst schwierig zu erlernen ist, schien es anfangs für den Therapiebereich für Patienten ungeeignet.

Erst in den letzten Jahren wurden Indoor-Therapiesysteme entwickelt, bei denen es möglich ist, auf stabilen, aber platzspparenden Grundhalterungen parallele Slacklinebänder zu spannen, wodurch eine äußerst gute Schwierigkeits-dosierung möglich ist. Man kann damit in einem therapeutischen Stufenkonzept die Gleichgewichtsfähigkeit bei Patienten sicher und effektiv wiederherstellen. Die Indikationen spannen dabei einen Rahmen von chronischen Sprunggelenks-instabilitäten bis hin zur Reprogrammierung von dekonditionierten, segmentalen Tiefenstabilisatoren bei chronischen Wirbelsäulenpatienten.

Aber auch in der Sporttherapie ergänzen sie die Trainingstherapiepalette bei paincare um einen wichtigen neuen Aspekt. So ist die Wiederherstellung einer bei Knieverletzungen oder nach Knieoperationen gestörten koordinativen Schutzfunktion vor Retraumen z.B. bei Leistungsschifahrern mit der Slacklinetherapie effektiv und auch mit funeffect möglich.