Grundlegende Gedanken zur Therapie von Schmerzzuständen

Nach Durchführung einer einstündigen Erstuntersuchung mit Erhebung der Krankengeschichte, körperlicher Durchuntersuchung mit neurologischem und orthopädischem Status wird ein genauer Diagnose- und Therapiestufenplan erstellt und in Form eines ausführlichen Befundbriefes festgehalten.

Da in unserem Kompetenzzentrum für Schmerztherapie der Großteil der etablierten Schmerztherapiemethoden zur Verfügung steht, ist es uns möglich, das für Ihren speziellen Schmerz optimale Therapieverfahren zu empfehlen und durchzuführen. Dabei hat es sich als äußerst erfolgreich herausgestellt, nicht mit einer Aneinanderreihung von Einzeltherapien, sondern mit einer individuell maßgeschneiderten Kombinationstherapie zu arbeiten.

Welches Therapieziel ist realistisch? Bei mehrjährig bestehenden chronischen Schmerzen kann zu Beginn der Therapie niemand seriöserweise eine Schmerzfreiheit garantieren. Was man jedoch versprechen kann, ist eine deutliche Senkung der Schmerzintensität und Schmerzhäufigkeit des Auftretens, wir können Ihnen beim Umgang mit dem Schmerz viele „Tricks“ beibringen, Ihr Aktivitätsniveau wieder anheben und damit Ihre Lebensqualität deutlich verbesssern. Außerdem ist es möglich, schmerzbedingte Stimmungstiefs wieder auszugleichen und damit die psychosoziale Interaktion mit Freunden, Beruf und vor allem Ihrer Familie deutlich zu verbessern.

Notwendigkeit einer Therapieeinrichtung
Laut statistischem Zentralamt leiden ca. 20% der Österreicher unter chronischen Schmerzen. Das bedeutet Schmerzen über einen Zeitraum von mehr als drei Monate mit einer Intensität über der Hälfte auf einer Skala zwischen 0 (= kein Schmerz) und 10 (= maximal vorstellbarer Schmerz) zumindest einmal täglich. Der durchschnittliche Schmerzpatient hat mehr als 7 Arztkontakte, bis er den geeigneten ärztlichen Spezialisten für sein Problem findet und benötigt dafür ca. 6 Jahre.

Besonders der chronische Schmerzpatient mit meist jahrelanger Krankengeschichte und umfangreichen Vorbefunden sowie der Notwendigkeit eines sehr komplexen diagnostischen und therapeutischen Vorgehens ist in der klassischen Kassenmedizin schon aus Zeitgründen unzureichend behandelbar. Allein die Erstuntersuchung mit einer ausführlichen Schmerzanalyse inklusive seriöser Erarbeitung von diagnostischen und therapeutischen Alternativen erfordert ca. 60 Minuten. Diese Zeit wird auch in international etablierten Schmerzzentren dafür veranschlagt.