Neuraltherapie

     

Die Neuraltherapie gehört zu den komplementären (alternativen) Therapiemethoden, die entgleiste Regelvorgänge auf verschiedenen physiologischen Ebenen normalisieren kann. Ziel ist unter anderem die Ausschaltung chronischer Belastungsfaktoren. Dies wird durch unterschiedliche Injektionstechniken an vorher durch Tasten gefundenen Punkten am Körper erreicht. Dort werden hauptsächlich lokal betäubende Substanzen eingesetzt.

Dieser Therapieform liegt die Tatsache zugrunde, daß der menschliche Körper nicht aus einer Summe von Einzelzellen besteht, sondern ein hochvernetztes System darstellt, das sich optimalerweise in einem biologischen Fließgleichgewicht befindet. Einer der Begründer der Neuraltherapie, Dr. Pischinger, stellte fest, dass Information innerhalb des Körpers außer über Nerven vor allem durch verschiedene Botenstoffe innerhalb des Bindegewebes weitergegeben wird. Besonders bei chronischen Erkrankungen verändert sich nun die Grundstruktur des Bindegewebes und es entsteht ein gestörter Informationsfluß. Auch dem Sympathicus, einem Teil des unwillkürlichen Nervensystems kommt dabei eine entscheidende Rolle zu.

In der Neuraltherapie geht man von der Existenz von einem oder mehreren "Störfeldern" aus. Diese Störfelder sind chronische Entzündungen ohne oder mit nur geringer Symptomatik an der jeweiligen Stelle. Diese "Störfelder" können jedoch in teilweise weit entfernten Körperregionen, durch Aussendung von unterschwelligen Störsignalen, Regelkreise negativ beeinflussen. Dies kann in diesen Körperregionen zu Symptomen (z.B. Schmerz) führen. Wo können nun solche "Störfelder" sein? Häufige Störzonen sind unter anderem die Mandeln, chronisch entzündete Nasennebenhöhlen, schlecht wurzelbehandelte Zähne, im Kiefer eingeschlossene Weisheitszähne, sowie schlecht verheilte oder überschießende Narben. Der Neuraltherapeut versucht durch eine ausführliche Befragung und eine besonders feine Tasttechnik solche Störfelder zu identifizieren. Anschließend injeziert er entweder oberflächlich mittels sogenannter "Quaddeln" oder in tiefer gelegene Strukturen eine lokalbetäubende Substanz, um das Störfeld auszuschalten. Im optimalen Fall kann es damit gelingen, besonders hartnäckige Schmerzen in einer oft weit vom Injektionsort gelegenen Körperregion zu verbessern oder auszuschalten.