Infiltrationstherapie

  
Infiltrationen sind bei akuten und chronischen schmerzhaften Störungen des Bewegungsapparates seit langem ein unverzichtbares Therapieinstrument in der nichtoperativen orthopädisch-physikalischen Schmerztherapie.
Während der Einsatz bei akuten Schmerzen vermeiden soll, dass sich durch die schmerzbedingten Schonhaltungen und -bewegungen die Muskulatur abschwächt und damit die Belastbarkeit weiter reduziert, ist sie bei chronischen Schmerzen oft die Grundvoraussetzung, in die Bewegungstherapie einsteigen zu können! 
Dabei ist diese Therapieart genauso wie andere passive Schmerztherapien meist nicht dazu geeignet, eine Ausheilung der Schmerzstörung zu bewirken - wir sehen sie dementsprechend als "Mittel zum Zweck", um die lokal irritierte Struktur entzündungszuhemmen und zu beruhigen! Die gewonnene Zeit sollte man aber sofort dafür nutzen, um mit dem Patienten einen aktiven Bewegungstherapie-Plan zu erstellen, der die Funktionsfähigkeit der betreffenden Region möglichst schnell wiederherstellt !

Häufige Schmerzlokalisationen, bei denen eine Serie von meist 1-3 lokalen Infiltrationen in Kombination mit anderen passiven Methoden (oft inklusive einer adäquaten Schmerzmedikation) zu einer Unter-brechung des Schmerzteufelskreislaufes führen können:
- Wirbelsäule: Wirbelgelenke, Kreuz-Darmbeingelenke (ISGs), Nervenwurzeln
- Große Gelenke (Hüft-, Knie-, Schultergelenk): entweder ins Gelenk oder an das Gelenk umgebende
  Strukturen (Sehnen, Schleimbeutel, Muskelansätze,...)

Dabei verwenden die meisten Mediziner ähnliche Wirkstoffe: ein meist kurzwirksames Lokalanästhetikum + ein lokal wirksames Kortisonpräparat. an speziellen Lokalisationen (z.B. rückenmarksnah) werden auch andere Medikamente wie z.B. Opiate bzw. länger wirksame Lokalanästhetika eingesetzt.
Dabei geht es aber in den überwiegenden Fällen nicht darum, WAS gespritzt wird, sondern vielmehr WOHIN! Denn besonders an der Wirbelsäule entscheidet sich oft eine Wirkung oder Nichtwirkung durch den cm-genauen Infiltrationsort!
Dazu wird in den letzten Jahren vermehrt eine Unterstützung durch ein bildgebendes Verfahren (CT, Röntgen, Ultraschall) eingesetzt, wobei Dr. Stengg bei ausgesuchten Indikationen ultraschallgezielt infiltriert!