EIGENBLUT-THERAPIE (Synonyme: ACP = autologous cellplasma oder PRP = platelet rich plasma)

Überblick

Dabei wird aus einer Armvene entnommenes Eigenblut zentrifugiert und daraus Blutplasma gewonnen, welches die
2-3-fach konzentriertere Blutplättchenmenge im Vergleich zu Normalblut enthält. Die Bluttplättchen sind für die Blut-gerinnung, die Neubildung von Gefäßen und die Reparatur und den Aufbau neuen Gewebes verantwortlich und enthalten dafür eine ganze Reihe von wichtigen Wachstumsfaktoren, die nachweislich den natürlichen Heilungsvorgang unterstützen. Die Injektion dieses konzentrierten Blutplasmas hat sich als innovatives und sicheres Verfahren zur Behandlung von Gelenksarthrosen Grad I-III sowie von überlastungs- und verletzungsbedingten akuten und chronischen Schmerzzu-
ständen u.a. in Sehnen und Muskeln etabliert.

 

Wie läuft eine Eigenbluttherapie ab?

Die Ersterhebung erfolgt, wie bei Dr. Stengg üblich, im Rahmen der 60-minütigen Erstuntersuchung, bei der aber auch
schon die erste Behandlungs mit Eigenblut durchgeführt wird. Die Folgebehandlungen dauern im Schnitt etwa 15-20
Minuten und wird ambulant durchgeführt – der genaue Ablauf:

1.     Entnahme von 15ml Blut mit einem speziell dafür entwickelten Doppelspritzensystem (Arthrex Double Syringe)
aus einer Armvene – dabei wird absolute Sterilität gewährleistet

2.     Trennung der Blutbestandteile in einer Zentrifuge – dabei setzt sich nach nur 5min das Blutplasma ab: dabei wird im Arthrex-System besonders darauf geachtet, dass absolut keine weißen Blutkörperchen in das Zentrifugat gelangen, weil diese sonst Entzündungsprozesse unterstützen könnten

3.     Nach fachmännischer Desinfektion der betroffenen Körperregion wird das Plasma in das Gelenk oder ein
anderes für die Schmerzstörung verantwortliche Körpergewebe gespritzt
(Sehne, Muskel, Band)

4.     Für einen optimalen Effekt sind je nach Indikation und Lokalisation zwischen 3-5 Sitzungen im Wochenabstand nötig

5.     Der Effekt hält laut Studien im Schnitt 12 Monate an

 

Bei welchen Indikationen wird die Eigenbluttherapie erfolgreich eingesetzt?

Die Haupteinsatzgebiete betreffen die Arthrosebehandlung von Gelenken sowie überlastungs- und verletzungsbedingte Störungen in den "Bausteinen" des Bewegungsapparates (Muskeln, Sehnen, Bänder,
Menisci, Bandscheiben) v.a. in der Sportmedizin

 

AKUT

- Sehnenverletzungen (u.a. Achillessehne, Patellarsehne, Sehnen der Rotatorenmanschette)

- Bandverletzungen (u.a. Bänder des Sprunggelenks bei Verknöchelungstraumen)

- Muskelverletzungen (u.a. schwere Zerrungen, Muskelfasereinrisse und -risse)

- Meniskusverletzung

 

CHRONISCH

- Gelenksarthrosen Grad I-III: hier zeigte die gesammelte Auswertung von 16 Studien mit gesamt
  mehr als 1.500 Patienten, die Eigenblutinjektionen in ein arthrotisches Kniegelenk erhalten hatten,
  deutlich bessere Ergebnisse als Vergleichsbehandlungen mit Hyaluronsäure oder Kortison hinsichtlich
  Schmerzreduktion und Funktionsverbesserung

- Kreuzschmerzen: signifikante Wirkungen v.a. bei der Behandlung von überlasteten Wirbelgelenken
  und Kreuzdarmbein-Gelenken, aber auch bei direkter Einspritzung in degenerierte Bandscheiben

- Chronische Sehnenansatzsyndrome: u.a. Achillessehne, Ellbogen, Patellasehne, Subakromial-
  syndrom der Schulter, Plantarfaszienreizung im Rahmen des Fersensporns – der große Vorteil der
  Eigenblutinjektionen an die Sehnen liegt besonders darin, dass es nicht, wie
bei Kortisoninfiltrationen
  zu einer erhöhten Rissgefahr kommen kann!

 

Welchen Vorteil bietet die ACP Eigenblut Therapie?

Die ACP Eigenblut Therapie ist ein sicheres und durch die Stimulation der körpereigenen Heilungs- und Regenerationskräfte sehr effektives Verfahren.Da die Wirkstoffe aus dem eigenen Körper stammen, ist die
Therapie nebenwirkungs- und komplikationsfrei!

 

Was bewirken die Wachstumsfaktoren aus den Blutplättchen genau?

PDGF (=platelet-derived-growthfactor): regt das Zellwachstum v.a. von Bindegewebszellen an – dies fördert das Wachstum der Knorpelmatrix und unterstützt die Hyaluronsäureproduktion, was das Fortschreiten von Arthrose deutlich verlangsamt; PDGF triggert außerdem die Gefäßneubildung und regt die Wundheilung an.

FGF 1+2 (= fibroblast-growthfactors): diese Substanzen stimulieren die Neubildung von Bindegewebszellen, die Blutgefäßneubildung, die Kollagenfasereinlagerung und damit vor allem die Heilung von verletztem Gewebe (Muskel,
Sehnen, Haut).

IGF-I (=insulin-like-growthfactor) + EGF (=epidermal-growthfactor): stimulieren Neubildung und Wachstum von Knochen- und Hautzellen und fördern damit vor allem die Heilung von verletztem Gewebe (Muskel, Sehnen, Haut).

TGF-beta 1+2 (=transforming-growthfactors): stimulieren die Neubildung von DNA, von Kollagenfasern (straffes Bindegewebe) und die Blutgefäßneubildung.

VEGF (= vascular-endothelial-growthfactor): diese Substanz regt die Blutgefäßbildung und die Endothelzellteilung
an. Deis ist ebenfalls für die Heilung von verletztem Gewebe (Muskel, Sehnen, Haut) wichtig.

 

Antientzündliche Wirkung durch: Veränderung der Cytokin-Balance hin zu anti-inflammatorischen Cytokinen
(u.a. IL-4, IL-10, IL-1ra).

 

Wirkung am Knorpel: Verbesserung der Qualität der Knorpelzellen durch Steigerung der Proteoglycanproduktion
und von Typ-2-Kollagen – dies vermehrt die knorpelspezifische Matrix (Grundsubstanz).